Multifokallinsen

Die implantierte Kunstlinse ermöglicht ein scharfes Sehen ohne Brille und Kontaktlinsen

Die sogenannte Linsenimplantation (Trifokal- oder Multifokal-Linsen) wird nicht nur bei der Diagnose Katarakt (Grauer Star) durchgeführt, sondern auch bei Fehlsichtigkeiten. Die implantierte Kunstlinse ist vor allem bei Alterssichtigkeit/Altersweitsichtigkeit eine dauerhafte Lösung, ganz ohne Brille auszukommen.

Vielen Menschen fällt ab dem 45. Lebensjahr auf, dass sie auf kurzen und weiten Entfernungen nicht mehr so gut sehen können, vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen. Im Alter verliert die Linse immer mehr an Elastizität und kann sich immer weniger gut an die unterschiedlichen Entfernungen anpassen. Die Rede ist vom Verlust der Akkommodation.

Die Patienten bekommen dann eine Brille verschrieben – für viele ist es die erste Brille in ihrem Leben, und sie kommen damit nur ungenügend zu recht, empfinden das als Minderung der Lebensqualität.

Wird die eigene natürliche Linse durch eine klare Kunstlinse ersetzt, wird auch der Alterungsprozess aufgehalten.

In diesem Verfahren wird die eigene Linse durch eine eine Zwei- oder Mehrstärken-Linse (ICL) ersetzt. Die Operation dauert nur rund 10 Minuten pro Auge und erfolgt ambulant.

Die Vorteile auf einen Blick

  • Korrektur von hoher Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit in Kombination mit einer Hornhautverkrümmung in einem Schritt
  • Nie wieder eine Brille tragen
  • Liefert  eine hervorragende Sehqualität
  • Eine implantierte Kunstlinse behält ihre Dioptrienstärke, ihre Form und ihre Qualität ein Leben lang.
  • Die Linse ist unsichtbar, wird nicht als Fremdkörper empfunden und sehr gut verträglich
  • Die Linse kann ein Leben lang im Auge bleiben, bei Bedarf auch entfernt oder ausgetauscht werden
  • Die Operation ist ein schneller, schmerzfreier, ambulanter Routineeingriff
  • Der Patient kann niemals am Grauen Star erkranken

Wie wird behandelt?

Vor der Operation werden die Augen des Patienten eingehend untersucht, um sicher zu stellen, dass seine Augen gesund sind und er für einen Linsentausch in Frage kommt. Gemeinsam mit dem Arzt bespricht er, welche Linsenart für ihn die geeignetste ist.

Kurz vor der OP wird das Auge durch Augentropfen betäubt. Der Patient kann auch in einen kurzen Dämmerungsschlaf vesetzt werden, um von der Behandlung nichts mitzubekommen.

Nun setzt der Arzt einen winzigen Schnitt in die Hornhaut, die nahtlos verheilt. Die natürliche Linse wird abgesaugt und durch die neue künstliche Linse ersetzt. Der Patient bleibt in der Regeln noch gute 2 Stunden zur Überwachung in der Praxis und wird dann nach Hause entlassen. Am nächsten Tag erfolgt die erste Nachkontrolle.

In der Regel können die Patienten schon am Tag nach dem Eingriff wieder Ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen, allerdings auf ein vernünftiges Maß beschränkt. In den ersten 24 Stunden nach dem Eingriff erholt sich das Auge deutlich, und die Sehschärfe verbessert sich allmählich. Die Heilungsdauer beträgt etwa ein bis zwei Wochen.

Aus Sicherheit wird nur ein Auge zur Zeit operiert. Der Arzt bespricht mit dem Patienten, wann das zweite Auge behandelt wird.

Welche Nebenwirkungen kann es geben?

  • Nachstar
    Nach einiger Zeit kann es zum sogenannten Nachstar kommen. Darunter versteht man eine Eintrübung hinter der Kunstlinse. Der Nachstar ist durch eine schmerzfreie Laserbehandlung einfach zu beheben. In der Regel ist die Trübung dann entgültig behoben.
  • Infektionen
    Sehr sehr selten aber grundsätzlich möglich sind Infektionen des Augeninneren, weil mit der neuen Linse ein Fremdkörper in das Auge eingebracht wird, der potenziell mit Keimen belastet sein kann. Sie heilen in der Regel problemlos ab und haben keine weiteren Nebenwirkungen.

Das Risiko, durch eine Linsenimplantation zu erblinden, ist nahezu ausgeschlossen!

Kosten

Bei der Diagnose Katarakt (Grauer Star) übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die Operation und einen Anteil für die Standardlinse. Entscheidet sich der Patient für eine Sonderlinse, wird der Anteil zur Standardlinse angerechnet und nur noch der Differenzbetrag als Eigenleistung fällig.